Auswandern nach Venezuela
Venezuela liegt in Südamerika und grenzt an Kolumbien, Brasilien und Guyana. Das Land erklärte seine Unabhängigkeit von Spanien im Jahr 1811, anerkannt wurde sie jedoch erst 1821. Bis 1830 war Venezuela jedoch ein Teil des Landes Großkolumbien. Dieser Staat war zwar von Spanien unabhängig, er vereinte jedoch viele der heutigen südamerikanischen Staaten. Simon Bolivar wird heute wie in Venezuela in vielen anderen südamerikanischen Staaten als Volksheld gefeiert, da er die Befreiung von der spanischen Herrschaft durchsetzte; er war jedoch zugleich ein sehr starker Verfechter eines südamerikanischen Großstaates.
Das Adjektiv zu Venezuela lautet venezolanisch. Venezuela verfügt über eine sehr umweltfreundliche Energieversorgung, der größte Teil des Stroms wird in Wasserkraftwerken erzeugt.
Für die Einwanderung nach Venezuela sind keine verbindlichen Normen festgelegt worden, vielmehr obliegt die Entscheidung dem Einwanderungs- und dem Arbeitsministerium. Beide Ministerien können die Einwanderungsbedingungen für Venezuela durch eine einfache Anordnung verändern. Wer nach Venezuela auswandern möchte, muss das entsprechende Einwanderungsvisum vor der geplanten Ausreise beantragen. In der Regel wird ein solches an Investoren erteilt, wenn sie erste Kontakte im Land vorweisen können und tatsächlich über die erforderlichen Finanzmittel verfügen.
Wer als Arbeitgeber nach Venezuela auswandern möchte, bekommt das entsprechende Visum in der Regel, wenn er einen Arbeitsplatz nachweisen kann oder nach Auffassung der Einwanderungsbehörde im Land leicht einen Arbeitsplatz finden wird. Rentnern wird die Einreise in der Regel gestattet, wenn sie über eine für das Leben in Venezuela ausreichende Rente oder über entsprechende andere finanzielle Mittel verfügen.
Für die Heirat mit einem Bürger des Landes wird ein Einreisevisum nach internationalen Gepflogenheiten zuverlässig ausgestellt; in allen anderen Fällen erfolgt eine Einzelfallentscheidung, wobei zurzeit (Herbst 2010) Visa für die Einwanderung nach Venezuela großzügig ausgestellt werden. Das Einwanderungsvisum für Venezuela ist immer zunächst für ein Jahr gültig und kann danach für jeweils fünf Jahre verlängert werden. Erfahrungsgemäß wird eine Verlängerung regelmäßig erteilt, wenn der Einwanderer seinen Lebensunterhalt bestreiten kann und nicht unangenehm aufgefallen ist. Als unangenehmes Auffallen kann in Venezuela bereits die Mitwirkung in Menschenrechtsorganisationen gewertet werden.
Die Staatsangehörigkeit Venezuelas kann nach einem fünfjährigen Aufenthalt im Lande erworben werden, sofern der Antragsteller mit einer Staatsbürgerin bzw. einem Staatsbürger des Landes verheiratet ist, in anderen Fällen beträgt die Wartezeit zehn Jahre. Jeder Einwanderer nach Venezuela hat Anspruch auf staatlich angebotene spanische Sprachkurse.
Arbeiten in Venezuela
Die Arbeitslöhne in Venezuela sind zwar recht niedrig, sie entsprechen aber den Lebenshaltungskosten. Sehr gute Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz haben Techniker sowie gut ausgebildete Handwerker aller Richtungen sowie Krankenschwestern und Pfleger. Weitere gute Beschäftigungsmöglichkeiten bietet der Tourismus, wobei die karibische Insel Isla Margarita besonders gute Jobchancen bietet. Da die meisten Urlauber dort aus Deutschland und aus den Niederlanden anreisen, steigt die Wahrscheinlichkeit, eine gute Beschäftigung zu finden, wenn der Auswanderer neben Deutsch auch Niederländisch spricht. Spanische Sprachkenntnisse sind ohnehin für jeden Arbeitsplatz in Venezuela unentbehrlich. Weitere Arbeitsplätze verspricht der geplante Ausbau des Eisenbahnnetzes.
Leben in Venezuela
Das Auswärtige Amt gibt auf seiner Webseite für Venezuela zahlreiche Reisehinweise, welche in erster Linie für Touristen gedacht sind, sich aber naturgemäß auch auf Auswanderer anwenden lassen. Unbedingt geraten wird zu einer Schutzimpfung gegen Hepatitis sowie zu einer Malaria Vorbeugung, letztere ist allerdings auf den Inseln sowie an der Küste nicht zwingend notwendig. Des Weiteren warnt das Auswärtige Amt im Herbst 2010 vor recht häufigen Raubüberfällen in Venezuela und empfiehlt, während der Dunkelheit keine einsam gelegenen Plätze ohne Begleitung aufzusuchen.
Wenn dazu die Presse- und Meinungsfreiheit im Vergleich zu europäischen Standards stark eingeschränkt wird, stellt sich für manchen Interessenten die Frage, ob er wirklich nach Venezuela auswandern will. Für eine Auswanderung spricht, dass die Regierung die grundsätzlichen Probleme des Landes engagiert angeht und große Erfolge verzeichnen kann. So wurde die medizinische Versorgung im ganzen Land in wenigen Jahren spürbar verbessert; des Weiteren werden nahezu flächendeckend verbilligte Lebensmittel für die ärmere Bevölkerung angeboten.
Das Erlernen der spanischen Sprache ist für die Integration des Einwanderers in die venezolanische Gesellschaft natürlich unentbehrlich, die indigenen Sprachen sind als Nationalsprachen anerkannt und sollten dann gelernt werden, wenn Freundschaften mit Angehörigen einer entsprechenden Volksgruppe geschlossen werden. Das Spanische in Venezuela weicht etwas von der in Europa gesprochenen Sprache ab, die südamerikanischen Besonderheiten lassen sich schnell im Land erlernen.
Da sich das Eisenbahnnetz in Venezuela noch im Aufbau befindet, werden Reisen innerhalb des Landes überwiegend mit dem Fernreisebus durchgeführt.
Weitere Informationen über Venezuela
Botschaft von Venezuela | Webseite der Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela in Berlin |
Deutsche Botschaft Caracas | Webseite der Deutschen Botschaft in Caracas/Venezuela |