Auswandern nach Belgien
Belgien ist ein seit 1830 unabhängiges Land und grenzt an Deutschland, die Niederland, Luxemburg und Frankreich. Die Bevölkerung Belgiens besteht aus drei Sprachgruppen, den Flamen, Wallonen und den Ostbelgiern. Als Schriftsprachen gelten in Ostbelgien Deutsch, in Wallonien Französisch sowie in Flandern Niederländisch. Als gesprochene Sprache verwenden die meisten Flamen das dem Niederländischen verwandte Flämisch, während Wallonisch als Regionalsprache nur von einem Teil der Bevölkerung beherrscht wird. In Ostbelgien wird neben Hochdeutsch ein Eifeldialekt gesprochen.
Für Einwanderer nach Flandern empfiehlt sich neben dem Erwerb der niederländischen Schriftsprache zumindest das Lernen einiger Grundlagen des Flämischen, da dieses im Alltag eine zunehmend stärkere Bedeutung erhält und einige grundlegende Unterschiede zur auch als ABN bezeichneten niederländischen Hochsprache aufweist. In Brüssel (Brussel/Bruxelles) sind Französisch und Niederländisch (Flämisch) gleichberechtigte Amtsssprachen.
Belgien gehört zu den Gründungsmitgliedern der Europäischen Gemeinschaft (EU), so dass jeder Bürger eines beliebigen Landes der Gemeinschaft das freie Recht auf den Aufenthalt und die Aufnahme einer Arbeit in Belgien besitzt. Aus formalen Gründen ist bei einem Aufenthalt von mehr als drei Monaten eine Aufenthaltserlaubnis zu beantragen, diese wird in Übereinstimmung mit den Gesetzen der EU erteilt, wenn der Antragsteller einen Arbeitsplatz oder ein für das Leben in Belgien erforderliches Vermögen nachweisen kann. Die Aufnahme einer freiberuflichen oder selbstständigen Tätigkeit ist in Belgien selbstverständlich ebenfalls gestattet. Einer gesonderten Erlaubnis für die Aufnahme einer Arbeit bedarf der deutsche Einwanderer in Belgien nicht.
Arbeiten in Belgien
Ein Arbeitsplatz kann über das belgische Arbeitsamt ebenso wie über private Stellenbörsen vermittelt werden. Daneben ist die Suche einer Arbeitsstelle vor der Einreise über das deutsche Arbeitsamt möglich. Eine Besonderheit im belgischen Arbeitsrecht besteht darin, dass der volle Urlaubsanspruch erst im zweiten Jahr nach der Arbeitsaufnahme bei einem neuen Arbeitgeber entsteht. Vorteilhaft ist in Belgien, dass das Niveau aller Sozialversicherungen mindestens dem aus Deutschland gewohnten entspricht. Die Lebenshaltungskosten lassen sich ebenso wie die Löhne und Gehälter mit denen in Deutschland vergleichen.
Arbeitsplätze lassen sich in Belgien vornehmlich im Bereich des Handels finden, da das Land zu den größten Handelszentren in Europa zählt. Weitere Arbeitsplätze bieten die Einrichtungen der Europäischen Union in Brüssel. Dort sind besonders Übersetzer und Dolmetscher gefragt. In den belgischen Badeorten an der Nordsee werden auch Arbeitsplätze im Tourismus angeboten.
Eine Besonderheit hinsichtlich der Auswanderung nach Belgien stellt die Stadt Antwerpen dar. Diese wird gerne von orthodoxen Juden aus Deutschland als neuer Lebensraum gewählt, da ihnen ein orthodoxes jüdisches Leben in der Bundesrepublik als nicht möglich erscheint. Tatsächlich gehört Antwerpen neben New York zu den wenigen Städten außerhalb Israels, welche gegenwärtig über die für ein orthodoxes jüdisches Leben erforderliche Infrastruktur verfügen.
Weitere Informationen über Belgien
Botschaft von Belgien | Webseite der Botschaft von Belgien in Berlin |
Deutsche Botschaft Brüssel | Webseite der Deutschen Botschaft in Brüssel/Belgien |