Auswandern nach Nicaragua
Nicaragua grenzt an Honduras sowie an Costa Rica und besitzt Küstengebiete sowohl am Pazifik als auch an der Karibischen See. Das Land wurde 1821 unabhängig und war während der Zeit von 1977 bis 1970 durch bürgerkriegsähnliche Zustände weltweit bekannt. Im Rahmen der Auseinandersetzungen hatten sich die USA stark eingemischt und gegen die vom Volk unterstützten Sandinisten agitiert. Sie wurden vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen der Unterstützung der Contras zu Entschädigungszahlungen an Nicaragua in beträchtlicher Höhe verurteilt, haben das Urteil aber nie anerkannt. Den Sandinisten muss jedoch der Vorwurf gemacht werden, den Indianerstamm der Miskitos zwangsweise umgesiedelt zu haben.
Der bekannteste Vertreter der sandinistischen Revolution in Nicaragua war Ernesto Cardinal. Bei den unter der Aufsicht der Vereinten Nationen durchgeführten Wahl im Jahr 1990 gewann ein antisandinistisches Bündnis, dessen Spitzenpolitikerin sich jedoch um einen Ausgleich der verschiedenen Volksgruppen bemühte. Violeta Chamorro (vollständiger Name Violeta Barrios de Chamorro) konnte eine Nähe zu den ehemaligen Diktatoren Nicaraguas ohnehin nicht unterstellt werden, da ihr Mann unter Samoza wegen seines Eintretens für die Pressefreiheit ermordet wurde. Seit den Wahlen im Jahr 2007 regieren die Sandinisten in Nicaragua.
Violeta Chamorro hatte als von beiden Seiten anerkannte Politikerin großen Erfolg bei der Entwicklung eines leistungsfähigen Gesundheits- und Schulsystems sowie bei der Einbindung der Contras in die reguläre Armee.
Die Einwanderung ist in Nicaragua möglich, wenn das Einwanderungsministerium ihr in einer Einzelfallentscheidung zustimmt. Während des Bürgerkrieges zog es viele Linke aus der Bundesrepublik in das Land, wo sie als Aufbauhelfer willkommen waren. Heute wird einer dauerhaften Einwanderung fast nur noch dann zugestimmt, wenn der Bewerber eine nennenswerte Investition leisten kann oder er als Rentner von seinen Bezügen zu leben vermag. Auf Grund der sehr hohen Arbeitslosigkeit werden in Nicaragua keine Arbeitskräfte aus dem Ausland gesucht, zu den wenigen Ausnahmen gehören Mediziner sowie Ingenieure.
Im Falle der Einwanderung wegen der Eheschließung mit einem Bürger des Landes wird verlangt, dass der bereits in Nicaragua lebende Partner den Einwanderer finanziell versorgen kann; der Besitz des Einwanderers bleibt unberücksichtigt. Landbesitz in Nicaragua wird dabei deutlich höher als Geld gewertet.
Arbeiten in Nicaragua
Da ein Visum für die dauerhafte Einwanderung als Arbeitnehmer nach Nicaragua in der Regel nur für medizinisches Fachpersonal sowie Ingenieure erteilt wird, spielt der landwirtschaftliche Faktor für Einwanderer aus Europa keine große Rolle. In diesem Bereich sowie im Tourismussektor arbeiten die meisten Beschäftigten in Nicaragua.
Leben in Nicaragua
Trotz der geringen Lebenshaltungskosten reicht das Einkommen für die meisten Bewohner des Landes nur bedingt für das Bestreiten des Lebensunterhaltes aus. Die medizinische Versorgung befindet sich auf einem guten Niveau.
Amtssprache in Nicaragua ist Spanisch, wobei die lateinamerikanische Sprachform einige Abweichungen gegenüber der in Europa vorherrschenden Standardsprache aufweist. Diese lassen sich leicht im Land erlernen, wenn spanische Grundkenntnisse bei der Einreise vorhanden sind. In Nicaragua sind Abtreibungen ohne Ausnahme streng verboten.
Weitere Informationen über Nicaragua
Länderinformationsportal von Nicaragua | Länderinformationsportal der Republik Nicaragua in Europa |
Deutsche Botschaft Managua | Webseite der Deutschen Botschaft in Managua/Nicaragua |