Der Kontinent Australien
Der Name Australiens kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie südliches Land. Je nach Definition wird der australische Kontinent auch Ozeanien genannt; mit einer Gesamtfläche von 8,5 Millionen Quadratkilometern ist er der kleinste Kontinent der Erde. Zudem ist er mit einer Gesamtbevölkerung von circa 28,4 Millionen Einwohnern und somit einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von etwa 3 Einwohnern pro Quadratkilometer der bevölkerungsärmste Kontinent.
Der australische Kontinent besteht aus der Hauptlandmasse, dem eigentlichen Australien, sowie mehreren vorgelagerten Inseln. Zu ihnen zählen unter anderem Tasmanien, Neuguinea und, je nach Definition, auch Neuseeland und mehrere polynesische Inseln. Der Kontinent liegt auf der Südhalbkugel, jedoch befindet sich sein nördlichster Punkt direkt am Äquator.
Geografisch gesehen wird der australische Kontinent in drei Regionen geteilt: Westaustralien, Ostaustralien und die vorgelagerten Inseln. Der Westen, der zugleich auch den Westen des Staates Australien bezeichnet, ist hauptsächlich von Wüsten wie der Nullarbor-Wüste geprägt. Zudem befindet sich hier ein Wahrzeichen des Kontinents: Der Uluru, früher besser bekannt als Ayers Rock. Er ist eine heilige Stätte der Aborigines, des indigenen Volks Australiens. Das restliche australische Hinterland ist eher flach, jedoch gibt es im östlichen Teil des Landes mit der Great Dividing Range einen Gebirgszug, dessen höchster Berg mit einer Höhe von 2228 Metern der Mount Kosciuszko ist. Im starken Kontrast hierzu sind die Berge auf Neuguinea teilweise doppelt so hoch.
Der australische Kontinent wird in vier unterschiedliche Klimazonen aufgeteilt. Die Inseln wie Neuguinea, die nördlich der Hauptlandmasse vorgelagert sind haben ein ganzjährig humid-tropisches Klima. An den Küsten in Nord- und Südaustralien herrscht ein vorwiegend subtropisches Klima vor, während das Klima in Zentralaustralien, dem so genannten Outback, als arides Steppen- bis Wüstenklima zu bezeichnen ist. Im Südosten der Hauptlandmasse sowie auf den südlich vorgelagerten Inseln herrscht ein gemäßigtes Klima.
Vor etwa 55.000 Jahren wurde der australische Kontinent von Südostasien aus bevölkert. Im 16. Jahrhundert erfolgte die Entdeckung Neuguineas, Anfang des 17. Jahrhunderts wurde auch die Hauptlandmasse des Kontinents von europäischen Seefahrern entdeckt. Erst im 18. Jahrhundert wurden Kolonien auf dem australischen Kontinent gegründet – recht spät also im Vergleich zu den anderen Kontinenten. Grund hierfür ist, dass die bisherigen Forscher und Seefahrer das Land als unfruchtbar erachteten.
Erst 1770 gründete Großbritannien eine Sträflingskolonie in Australien. Durch die Gründung von weiteren Kolonien gewann Großbritannien an Macht und herrschte schließlich über das gesamte Land. Neuguinea wurde unter den Niederlanden, dem Deutschen Reich und Großbritannien aufgeteilt. Die Kolonialherrscher verdrängten die indigenen Völker wie die Aborigines, Maori und Polynesier des australischen Kontinents, nutzen sie aus und rotteten sie ebenfalls zum Teil aus. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen erste Unabhängigkeitsbestrebungen auf, die letztendlich dafür sorgten, dass die einzelnen Staaten im 20. Jahrhundert ihre Unabhängigkeit erlangten.