Der Kontinent Afrika
Der Name des afrikanischen Kontinents geht auf eine römische Provinz des Altertums zurück, die im heutigen Tunesien liegt. Die Römer benannten ihre Provinz nach dem Stamm der Afri, der damals dort lebte.
Afrika, der oft auch als schwarzer Kontinent bezeichnet wird, verfügt über eine Gesamtfläche von mehr als 30 Millionen Quadratkilometern, was etwa 22% der gesamten Landmasse der Erde entspricht. In Afrika leben gut eine Milliarde Menschen; die Bevölkerungsdichte liegt bei durchschnittlich 33 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die meisten Menschen in Afrika wohnen südlich der Sahara.
Der afrikanische Kontinent ist in allen Himmelrichtungen von Meeren und Ozeanen umgeben; es gibt lediglich eine Verbindung durch die Sinai-Halbinsel zu Eurasien. Afrika wird geografisch unterteilt in die fünf Regionen Nord-, West-, Zentral-, Ost- und Südliches Afrika.
Nordafrika umfasst die Sahara sowie den vergleichsweise schmalen Küstenstreifen, der sich nördlich der Wüste befindet. Somit besteht diese Region Afrikas zu etwa 80% aus Wüste. Westafrika wird im Westen und Süden durch den Atlantischen Ozean begrenzt, reicht im Norden bis zur Zentralsahara und ist von tropischen Regenwäldern an den Küsten, sowie Savannen im Landesinneren geprägt. Unter der Region Ostafrika werden die Staaten Afrikas zusammengefasst, die östlich des Nils liegen.
Ostafrika ist durch Savannen und Regenwälder geprägt, ferner befinden sich hier auch die meisten Seen Afrikas, darunter unter anderem der Victoriasee und mit dem Kilimandscharo-Massiv auch die höchste Bergkette des gesamten Kontinents. Unter dem südlichen Afrika versteht man die Südspitze des Kontinents, die stark von den beiden Wüsten Kalahari und Namib geprägt ist. In Zentralafrika liegen die afrikanischen Staaten mit der größten Fläche, die dich gleichzeitig zentral in Afrika befinden; diese Region Afrikas wird im Westen vom Atlantik begrenzt.
In den einzelnen afrikanischen Regionen gibt es, gemäß den unterschiedlichen geografischen Gegebenheiten, verschiedene Klimazonen. So herrscht in Nordafrika an der Mittelmeerküste ein mediterranes bis subtropisches Klima vor, welches in Richtung des Atlasgebirges in ein Steppenklima übergeht und schließlich in der Sahara in ein arides Wüstenklima mündet. Im Norden von Westafrika herrscht ebenfalls Wüstenklima vor, im starken Kontrast hierzu herrscht an den westafrikanischen Küsten jedoch humides, tropisches Klima. In Ostafrika liegt zum größten Teil ein trockenes Savannenklima vor, an den Küsten kann dies aber auch tropisch und dementsprechend humid sein. Das Südliche Afrika verfügt durch die beiden großen Wüsten über ein arides Steppen- bis Wüstenklima. Zentralafrika weist klimatisch gesehen den deutlichsten Unterschied auf; so ist der Norden stark vom Wüstenklima geprägt, welches in südlicher Richtung in ein tropisches Regenwaldklima übergeht.
In Afrika befindet sich der Ursprung der Menschheit; erstmals entwickelten sich dort vor mehreren Millionen Jahren Hominiden, die Vorgänger des Homo sapiens. Von Afrika aus breitete sich der Mensch dann auf die übrigen Kontinente aus. In Nordafrika entstand ab etwa 3000 v. Chr. das so genannte Alte Ägypten, die einzige Hochkultur auf dem afrikanischen Kontinent. Ab circa 1000 v. Chr. siedelten die Phönizier in Nordafrika und gründeten dort Kolonien. Das restliche Afrika blieb zunächst verschont, da die Sahara eine natürliche Barriere bildete.
Erst im 15. Jahrhundert begann eine gesamtafrikanische Kolonisation und der damit verbundene Sklavenhandel durch die europäischen Seefahrernationen. Während das nördliche Afrika durch die Araber zum Islam konvertierte, missionierten europäische Christen in Restafrika. Im 19. Jahrhundert kam es in der Hochphase des Imperialismus zu einem Wettlauf um Afrika, da jede der europäischen Mächte an den afrikanischen Ressourcen Interesse bekundete um ihre Macht zu vergrößern. Dies war ein Grund für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs, der, genau wie der Zweite Weltkrieg, zum Teil in Afrika ausgetragen wurde. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts begann die Dekolonisation Afrikas; in jenem Jahrhundert kam es auch zu mehreren Bürgerkriegen.