Arbeiten in Israel
Das Land Israel ist sowohl durch die Landwirtschaft als auch durch moderne Technologien geprägt. Somit sind Arbeitsplätze sowohl im ländlichen Bereich als auch in der industriellen Fertigung leicht zu finden, besonders wichtig für das Land sind Wasseringenieure. Ein weiteres Betätigungsfeld für Ingenieure bildet die Energieversorgung, welche in Israel überwiegend mittels erneuerbarer Energien erfolgt, da kaum für die Stromerzeugung nutzbare Bodenschätze vorhanden sind und das Land kein Atomkraftwerk betreibt. Ein weiteres Betätigungsfeld für Einwanderer stellt der Tourismus dar. Auswanderer aus Deutschland finden in diesem Bereich sehr leicht eine Stelle, da viele Gäste des Landes aus Deutschland stammen und Mitarbeiter mit deutschen Sprachkenntnissen in touristischen Betrieben gesucht werden.
Weitere gute Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen in Israel für Ärzte und Krankenschwestern.
Das Leben in Israel
Das Leben in Israel ist in weiten Teilen durch die Gesetze der Torah (die Schreibweisen Thora und Tora sind gleichwertig und akzeptiert) geprägt, ohne dass die Gesetzgebung letztendlich direkt aus der Bibel abgeleitet wird. Am auffälligsten ist die Prägung durch den himmlischen Gesetzgeber hinsichtlich der Ruhe am Schabbat. Es werden so gut wie keine öffentlich sichtbaren Arbeiten durchgeführt, mit wenigen Ausnahmen ruht auch der gesamte öffentliche Personennahverkehr. Über die Benutzung von Strom im eigenen Haushalt kann aber jeder Bewohner des Landes alleine entscheiden, auch nach liberaler jüdischer Auffassung stellt das Einschalten eines elektrischen Gerätes nicht das am Schabbat verbotene Entzünden eines Feuers dar.
Da die Gesetzgebung des modernen Staates Israel nicht auf Grund der Torah erfolgt, dürfen Diskotheken und Cafés am Schabbat geöffnet werden, so dass viele nicht religiöse oder nichtjüdische Einwohner des Landes den gleichen Freitagabend-Vergnügungen nachgehen wie sie auch in anderen Ländern der Erde üblich sind. Die für den Schabbat geltenden Regeln betreffen auch diejenigen jüdischen Feiertage, für welche die Torah ein Arbeitsverbot vorsieht. Besonders strikt eingehalten wird dieses von den meisten Juden am Versöhnungstag (Jom Kippur). Dieser findet am Ende der Bußtage nach dem Neujahrsfest statt. Das Neujahrsfest am ersten Tischri leitet eine Zeit der intensiven Besinnung ein.
In Israel ist der jüdische Kalender ebenso virulent wie der weltliche, die meisten jüdischen Bewohner des Landes orientieren sich je nach Anlass mal an dem einen und mal an dem anderen Kalender.
Während des Pessach-Festes ist der Genuss von gesäuertem Getreide untersagt, so dass im gesamten Land weder normales Brot noch Bier erworben werden kann, Ausnahmen bilden manchmal von Arabern geführte Geschäfte. Da ein großer Teil der Juden das Verbot auf den Genuss von Hülsenfrüchten ausgeweitet hat, sind auch diese nur selten zu finden.
In Israel existiert keine Zivilehe, durch die Vertreter der religiösen Behörden vorgenommene Trauungen werden vom israelischen Staat als rechtlich bindende Hochzeiten anerkannt. Im Bereich des Judentums haben derzeit nur orthodoxe Rabbiner das Recht, eine entsprechende Trauung vorzunehmen. Liberale und konservative Rabbiner können zwar eine entsprechende Liturgie feiern, sie gilt aber nicht als zivilrechtliche Eheschließung. Eine im Ausland durchgeführte Heirat wird in Israel uneingeschränkt anerkannt, so dass Ehen zwischen Menschen unterschiedlicher Religionen bevorzugt auf Zypern geschlossen werden.
Die Sicherheitslage in Israel macht häufige Kontrollen beim Betreten eines Cafés oder eines Ladens erforderlich. Diese dienen der Sicherheit aller Menschen, sie werden von vielen Besuchern und Einwanderern des Landes häufig als unangenehm empfunden. Wer dauerhaft nach Israel auswandern möchte, wird sich an sie gewöhnen müssen.
Das Fahren mit öffentlichen Linienbussen in Israel ist wesentlich weniger gefährlich als die Berichterstattung vermuten lässt; von den zahlreichen Fahrten ist nur ein sehr geringer Anteil von Attentaten betroffen, da es dem israelischen Geheimdienst gelingt, meisten potentiellen Attentäter vor der Durchführung ihrer Tat abzufangen.
In Israel leben Juden, Christen, Moslems und Drusen den gesetzlichen Bestimmungen gemäß gleichberechtigt miteinander, das gilt auch für die kleine Gemeinde der Bahai. Das Recht auf freie Religionsausübung ist gewährleistet, das aktive Abwerben Angehöriger einer anderen religiösen Gemeinschaft steht sogar unter einem Strafvorbehalt.
Als Amtssprachen gelten in Israel Hebräisch, Englisch und Arabisch. Von allen Einwanderern wird das Erlernen der hebräischen Sprache erwartet. Wer nicht während der ersten sechs Monate nach der Einreise an einem Hebräisch Kurs teilnimmt oder vorhandene fundierte Kenntnisse unter Beweis stellt, verliert dauerhaft den Anspruch auf staatliche Unterstützung. Konsequenterweise werden Sprachkurse für alle Einwanderer angeboten, für jüdische Einwanderer ist die Teilnahme an einem solchen Ulpan nicht nur kostenlos, sie erhalten während der Kursdauer auch eine recht hohe staatliche Unterstützung.
Hebräisch ist die wohl weltweit einzige Sprache, deren Dialekte sich nicht nach dem Wohnort der einzelnen Sprecher, sondern ausschließlich nach deren ursprünglicher Herkunft richten. Als weitere Sprache wird in Israel häufig Jiddisch gesprochen. Diese Sprache wird nicht zuletzt von orthodoxen Juden verwendet, denen die Verwendung der hebräischen Sprache im Alltag als ungebührlich erscheint, da sie der religiösen Sphäre vorbehalten bleiben soll.
Das Leben in Jerusalem unterscheidet sich wesentlich von dem in Tel Aviv. Während Jerusalem die Stadt mit dem intensivsten religiösen Leben ist, wird Tel Aviv durch einen sehr säkular geprägten Lebensstil gekennzeichnet. Alle anderen Städte des Landes stellen eine Kompromissstufe zwischen diesen beiden Extremen dar.