Auswandern nach Portugal
Portugal befindet sich auf der Iberischen Halbinsel und verfügt über eine Landesgrenze ausschließlich mit Spanien. Außerhalb Europas gelegen sind die zu Portugal gehörenden Inseln der Azoren sowie Madeira. Portugal ist Mitglied der Europäischen Union (EU) und hat die Gemeinschaftswährung Euro als Zahlungsmittel eingeführt. Das Land ist ebenso dem Schengener Abkommen beigetreten. Der in Portugal gelegene Ort Cabo de Roca bildet den westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Alleine in den beiden Städten Lissabon und Porto wohnen fast zehn Prozent aller in Portugal lebenden Menschen.
Der Aufenthalt in Portugal ist Bürgern der Europäischen Union zwar für die Dauer von bis zu neunzig Tagen ohne eine besondere Erlaubnis gestattet, bei einer geplanten dauerhaften Einwanderung wird aber eine Anmeldung bereits nach spätestens einem Monat nach der Einreise verlangt. Diese wird bei der portugiesischen Behörde für Einwanderungsfragen (Serviço de Estrangeiros e Fronteiras) beantragt und gemäß der europäischen Freizügigkeit gewährt, wenn genügend finanzielle Mittel für das Bestreiten des Lebensunterhaltes in Portugal oder die Zusage für einen Arbeitsplatz nachgewiesen werden können. Des Weiteren ist ein Reisepass erforderlich, die Vorlage des Personalausweises reicht für den Erhalt der Aufenthaltserlaubnis in Portugal nicht aus. Die Gültigkeit des Aufenthaltstitels für Portugal beträgt grundsätzlich fünf Jahre, bei jeder Verlängerung wird erneut geprüft, ob die Voraussetzungen weiterhin vorliegen.
Arbeiten in Portugal
Die gesetzlichen Arbeitsbedingungen in Portugal entsprechen aus Sicht der Arbeitnehmer nicht deutschen Standards. So sind wöchentliche Arbeitszeiten von zweiundvierzig bis vierundvierzig Stunden ebenso üblich wie das Arbeiten an sechs Tagen der Woche. Der gesetzliche Urlaubsanspruch beträgt in Portugal zudem nur zweiundzwanzig Tage bei einer Sechs-Tage-Woche. Selbstverständlich gewähren einige Firmen zusätzliche Urlaubstage und das Nehmen unbezahlten Urlaubs ist in Portugal ebenfalls möglich. Die Einführung der Fünf-Tage-Woche ist bei einigen portugiesischen Unternehmen inzwischen erfolgt; als Standard kann sie aber noch nicht angesehen werden.
Jüdische Arbeitnehmer haben allerdings auf Grund des Gesetzes über die Religionsfreiheit einen Anspruch darauf, am Schabbat und an jüdischen Feiertagen unbezahlt von der Arbeit freigestellt zu werden; eine entsprechende Regelung gilt auch für die Feiertage der Angehörigen anderer Religionen. Die wichtigsten Feiertage der katholischen Kirche sind in Portugal als Feiertage anerkannt, gemeinsam mit den staatlichen Feiertagen stehen weitere zwölf bis vierzehn weitere arbeitsfreie Tage zur Verfügung.
In Portugal herrscht eine recht große Arbeitslosigkeit, deren Wert im Frühjahr 2010 sogar die Zehnprozent-Marke überschritten hatte. Während für ungelernte Kräfte fast nur saisonale und gering entlohnte Tätigkeiten im Touristikbereich sowie in der Gastronomie zu bekommen sind, haben gut ausgebildete Fachkräfte weiterhin gute Aussichten auf einen angemessenen Arbeitsplatz in Portugal. Der Bereich der regenerativen Energien stellt sich als Wachstumsmarkt dar, zumal dieser in der portugiesischen Ingenieursausbildung bislang kaum berücksichtigt wurde.
Aber auch Ärzte und Pfleger sowie IT-Spezialisten haben gute Chancen, in Portugal einen sicheren Arbeitsplatz zu finden. Allerdings haben deutsche Bewerber auch ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung durchaus gute Aussichten auf einen Arbeitsplatz im Tourismus, sofern sie Portugiesisch sprechen und lesen sowie einigermaßen schreiben können, da ein für ein europäisches Land erstaunlich großer Anteil ihrer portugiesischen Mitbewerber um einen Arbeitsplatz zu den Analphabeten gehört.
Leben in Portugal
Die geringen Löhne werden in Portugal zu einem großen Teil durch die ebenfalls niedrigen Lebenshaltungskosten ausgeglichen. Die niedrigen Lebenshaltungskosten beziehen sich aber nicht auf die zu zahlenden Mieten oder Immobilienpreise, diese sind zumindest in Ballungsgebieten deutlich höher als in Deutschland. Der Schienenverkehr konzentriert sich in Portugal auf wenige Verbindungen zwischen größeren Städten, während viele Nebenstrecken in den letzten Jahren abgebaut wurden. Gute innerstädtische Nahverkehrssysteme gibt es in Lissabon, Porto und in Coimbra; das Lissaboner Umland wird durch ein einer S-Bahn ähnliches System von Vorortzügen erschlossen. Das private Unternehmen Rede Nacional de Expressos verbindet mit bequemen Fernreisebusssen alle größeren und auch die meisten weniger großen Städte des Landes.
Weitere Informationen über Portugal
Botschaft von Portugal | Webseite der Botschaft von Portugal in Berlin |
Deutsche Botschaft Lissabon | Webseite der Deutschen Botschaft in Lissabon/Portugal |