Auswandern in die Toskana
Die Toskana zählt zu den beliebtesten Zielen nach Italien ausgewanderter deutscher Bürger. Sie beeindruckt durch waldreiche Gebiete sowie eine sehr schöne Kombination aus Bergen und Stränden. Des Weiteren gehören toskanische Städte wie die Hauptstadt Florenz (Firenze) und Pisa zu den bevorzugten Zielen deutscher Städtereisenden.
Da die Toskana als Teil Italiens zur Europäischen Union (EU) gehört, kann jeder Bürger eines Mitgliedslandes der Gemeinschaft dort einwandern und jede beliebige Arbeit annehmen. Für die Aufnahme eines abhängigen Beschäftigungsverhältnisses ist das Libretto di Lavoro erforderlich. Dieser Begriff wird gelegentlich als Arbeitserlaubnis übersetzt, in der Praxis handelt es sich aber um eine bloße Anmeldung der Arbeitsaufnahme, welche der Verhinderung von Schwarzarbeit dient. Während der ersten drei Monate nach der dauerhaften Einreise in die Toskana ist eine Anmeldung bei der Gemeindebehörde des Wohnortes vorzunehmen, wobei ein Nachweis über eine Arbeitsstelle oder für den geplanten Aufenthalt ausreichendes Vermögen ebenso eingefordert werden kann wie ein Beleg über die Unterkunft.
Arbeiten in der Toskana
Die mit Abstand meisten Arbeitsplätze in der Toskana werden im Bereich des Tourismus angeboten, Sowohl an der Etruskischen Riviera als auch in den touristisch interessanten Städten lassen sich sehr leicht Stellen finden; angesichts der dort zahlreich vertretenden Gäste aus Deutschland werden Angestellte mit italienischen und deutschen Sprachkenntnissen dringend gesucht. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich in der Landwirtschaft, die Toskana ist das Hauptanbaugebiet der Weinsorte Chianti. Arbeitsplätze in der Landwirtschaft werden in der Toskana eher selten über Anzeigen angeboten, den besten Erfolg verspricht dort das direkte Nachfragen im Betrieb.
Leben in der Toskana
Naturgemäß ist das Leben für Einwanderer in der Toskana anstrengender als für Urlauber. Dennoch lässt sich neben dem Arbeiten die schöne Natur genießen. Die Sprache der Toskana ist die Grundlage der italienischen Standardsprache, so dass das gesonderte Erlernen des örtlichen Dialektes nicht erforderlich ist, lediglich die für eine romanische Sprache sehr ungewöhnliche lautliche Realisierung des [h] wurde von der Standardsprache nicht übernommen. Die wenigen Jahre der Zugehörigkeit zu Frankreich während des frühen neunzehnten Jahrhunderts haben sich kaum auf die Sprache der Toskana ausgewirkt.
Auch in der Toskana ist daran zu denken, dass auf Grund der Kontrollen durch die Finanzpolizei beim Verlassen eines Geschäftes der Einkaufsbeleg mitgenommen werden muss. Wurde im Geschäft etwas eingekauft und der entsprechende Beleg kann nicht vorgelegt werden, unterstellen die Behörden, dass der Verkauf nicht ordnungsgemäß über die Kasse abgerechnet wurde. Bei Verabredungen in Italien gilt die vereinbarte Zeit als Richtzeit für das früheste Erscheinen; fast jeder kommt etwas später zum abgesprochenen Treffpunkt.