Auswandern in die
Dominikanische Republik
Die Dominikanische Republik teilt sich mit dem Nachbarland Haiti die Karibikinsel Hispaniola. Ihre Amtssprache ist Spanisch, in der Stadt Sosua lebt eine deutschsprachige Minderheit. Bei dieser handelt es sich vorwiegend um Nachfahren von vor dem Zweiten Weltkrieg in die Dominikanische Republik ausgewanderten Juden.
Der damalige Diktator Rafael Trujillo hatte im Jahr 1938 Einhunderttausend europäischen Juden die Einreise in die Dominikanische Republik gestattet, tatsächlich wanderten aber nur eintausend jüdische Flüchtlinge dort ein. Eine der Ursachen für die geringe Anzahl der sich in die Dominikanische Republik retten könnenden Juden war das Auflaufen eines Auswandererschiffes auf eine Mine, woraufhin es versank.
Ein anderer Grund bestand in der Forderung, dass überwiegend ledige Männer mit guten Kenntnissen in der Landwirtschaft einwandern sollten. Einen faden Beigeschmack erhält die Geste des damaligen Diktators durch seine Begründung für die Einladung an die europäischen Juden, er wollte durch sie zur "Aufhellung" seiner Bevölkerung beitragen. Damit ergibt sich für die Geschichte der Dominikanischen Republik das seltsame Phänomen, dass die Rettung von Juden aus betont rassistischen Gründen erfolgte.
Die Einwanderung in die Dominikanische Republik kann zunächst ohne Visum erfolgen. Die an der Grenze gegen Zahlung einer Gebühr in Höhe von zehn US_Dollar ausgestellte Einreisebescheinigung gilt für maximal neunzig Tage. Da die Bearbeitung des Antrages auf eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis für die Dominikanische Republik ein bis zwei Monate in Anspruch nimmt, sollte dieser recht bald nach der Einreise gestellt werden.
Die als Residente bezeichnete Aufenthaltserlaubnis wird Europäern grundsätzlich erteilt, erforderlich ist neben einem noch mindestens zwei Jahre gültigen Reisepass der Nachweis über ein Vermögen in Höhe von umgerechnet 50 000 US-Dollar. Die Geburtsurkunde soll in einer beglaubigten spanischen Übersetzung vorgelegt werden. Die Bearbeitung der Aufenthaltserlaubnis kostet etwa 1200 US-Dollar. Die Aufenthaltserlaubnis gilt zunächst für ein Jahr und kann danach dauerhaft verlängert werden.
Arbeiten in der
Dominikanischen Republik
Die für deutsche Auswanderer interessantesten Arbeitsplätze finden sich im Tourismus sowie bei europäischen und amerikanischen Unternehmen, einheimische Firmen zahlen nur sehr geringe Gehälter. Am sinnvollsten ist der Wechsel in die Selbständigkeit, für diese ist keine weitere Genehmigung erforderlich, eine Anmeldung bei der zuständigen Gemeindebehörde reicht aus.
Den geringen Gehältern stehen auch relativ geringe Lebenshaltungskosten gegenüber. Die ärztliche Versorgung ist in den Städten gut, während auf dem Land zum Teil weite Wege zum Arzt zurückzulegen sind; allerdings ist der Abschluss einer privaten Krankenversicherung unabdingbar.
Leben in der
Dominikanischen Republik
Das reale Leben unterscheidet sich deutlich von einem Aufenthalt in einem der modernen All-Inclusive-Hotels und ist von teilweise recht einfachen Bedingungen geprägt. Die allgemeine Schulpflicht wird in der Dominikanischen Republik nicht konsequent umgesetzt, so dass die Analphabetenquote mehr als zehn Prozent beträgt. Europäische Einwanderer bevorzugen für ihre Kinder private Schulen, welche einen gegenüber den staatlichen Bildungseinrichtungen deutlich besseren Unterricht bieten, jedoch hohe Gebühren für den Schulbesuch in Rechnung stellen.
Für Menschen, die als Rentner in die Dominikanische Republik auswandern oder bei ihrer Beschäftigung ortsunabhängig sind, bietet sich ein Wohnort an der Küste an. Auch dort sind die Wohnungen und Häuser relativ preiswert.
Weitere Informationen über die Dominikanischen Republik
Konsulat der Dominikanischen Republik | Website des Konsulats der Dominikanischen Republik in Hamburg |
Deutsche Botschaft Santo Domingo | Webseite der Deutschen Botschaft in Santo Domingo/Dominikanische Republik |