Der Kontinent Amerika
Der Name des Kontinents Amerika ist vom Vornamen des italienischen Seefahrers Amerigo Vespucci abgeleitet. Vespucci erkannte als erster, dass das Land, wo Kolumbus auf seiner Entdeckungsfahrt landete, nicht Indien sei, sondern vielmehr ein bis dato unentdeckter Kontinent sein könne.
Der amerikanische Kontinent ist im Grunde genommen ein Doppelkontinent, der aus den beiden Teilgebieten Nord- und Zentralamerika, sowie Südamerika besteht. Der gesamtamerikanische Kontinent ist mit einer Fläche von 42 Millionen Quadratkilometern nur etwas kleiner als Asien, ist jedoch mit insgesamt gut 900 Millionen Einwohnern deutlich geringer besiedelt. Im Gegensatz zu Europa und Asien ist die durchschnittliche Bevölkerungsdichte des amerikanischen Kontinents mit 21 Einwohnern pro Quadratkilometer ebenfalls deutlich geringer.
Amerika ist mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von gut 15.000 Kilometern der längste Kontinent der Erde; er erstreckt sich sowohl über die Nord- als auch die Südhalbkugel, so dass es einige geografische und klimatische Unterschiede gibt. Geografisch gesehen wird der Doppelkontinent Amerika aufgeteilt in Nord-, Zentral- und Südamerika.
Allein Nordamerika umfasst eine Gesamtfläche von fast 25 Millionen Quadratkilometern und wird im Westen, Norden und Osten von Ozeanen begrenzt; im Süden grenzt Nordamerika an die Karibik. Nordamerika zeichnet sich durch unterschiedliche geografische Begebenheiten aus; so ist es unter anderem von Gebirgen wie den Rocky Mountains, Gewässern wie den Großen Seen, aber auch von Inlandeis auf Grönland und Wüsten in beispielsweise Mexiko geprägt.
Zentralamerika ist im Grunde genommen eine relativ schmale Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika, die im Westen vom Pazifischen Ozean und im Osten vom Karibischen Meer begrenzt wird. Aus geografischer Sicht ist Zentralamerika vor allem bekannt für die Karibik samt schöner tropischer Strände, aber auch für Vulkane und Hurrikane.
Südamerika umfasst eine Fläche von fast 18 Millionen Quadratkilometern. Dieser Teil des amerikanischen Doppelkontinents ist im Westen und Osten von Ozeanen begrenzt und reicht im Norden an die Karibik heran. Im Süden ist Südamerika nur durch eine Wasserstraße von der Antarktis getrennt. Der Westen Südamerikas ist hauptsächlich von der 7500 Kilometer langen Hochgebirgskette der Anden geprägt, deren höchster Berg mit einer Höhe von fast 7000 Metern der Aconcagua ist. Östlich der Anden schließen sich mehrere Berglandschaften an. In der nördlichen Hälfte Südamerikas befindet sich das Amazonasbecken, eine Regenwald-Tiefebene, die vom Amazonas, dem längsten Fluss Südamerikas, gespeist wird.
So konträr Amerika aus geografischer Sicht ist, so unterschiedlich sind auch die verschiedenen Klimazonen. Im nördlichen Teil Amerikas herrscht teilweise polares Tundrenklima vor, an welches sich südlich dann boreales und gemäßigtes Klima anschließt. Im südlichen Bereich Nordamerikas herrscht arides Wüstenklima vor, welches dann in südlicher Richtung in subtropisches und tropisches Klima übergeht. Der Süden Amerikas ist klimatisch gesehen gespalten; in der Andenregion im Westen herrscht ein arides Klima vor, während östlich der Anden hingegen humides Klima vorliegt. Der Norden Südamerikas ist vom tropischen Klima geprägt, welches in südlicher Richtung zunächst in gemäßigtes und in Patagonien schließlich in kühlgemäßigtes Klima übergeht.
Wahrscheinlich wurde Nordamerika vor rund 25.000 Jahren und Südamerika vor etwa 10.000 Jahren das erste Mal besiedelt; etwa um 1000 n. Chr. entdeckten die Wikinger den bis dahin den Europäern unbekannten Kontinent. Im Jahr 1492 entdeckte Kolumbus erneut dem amerikanischen Kontinent und die Zeit der Kolonisation in Amerika begann. Der Großteil der indigenen Bevölkerung sowohl in Nord- als auch in Südamerika starb durch eingeschleppte Krankheiten und Massaker. In Südamerika wurde hierdurch unter anderem das Inkareich, welches im 15. Jahrhundert aufblühte, vernichtet.
Im 18. Jahrhundert wurden die USA unabhängig, jedoch wurde der jungt Staat im 19. Jahrhundert von einem Bürgerkrieg gebeutelt. Zu etwa der gleichen Zeit erfolgten in Südamerika die ersten Aufstände um sich von den Kolonialherrschern zu befreien. Das 20. Jahrhundert in Südamerika ist vor allem durch Militärdiktaturen gekennzeichnet, doch seit 1990 werden alle Staaten Südamerikas demokratisch regiert.