Der Kontinent Asien
Der Name Asiens kommt aus dem Assyrischen und bedeutet so viel wie Sonnenaufgang, was sich auch im deutschen Begriff des Morgenlandes widerspiegelt. Zusammen mit dem europäischen Kontinent bildet Asien den Großkontinent Eurasien.
Asien ist sowohl flächenmäßig als auch in Bezug auf die Bevölkerung gesehen der größte der fünf Kontinente der Erde. Mit einer Gesamtfläche von über 44,5 Millionen Quadratkilometern umfasst Asien etwa ein Drittel der gesamten Landmasse des Planeten. Zudem leben auf dem asiatischen Kontinent circa 4 Milliarden Menschen, was wiederum etwa 60% der Weltbevölkerung entspricht. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 90 Einwohnern pro Quadratkilometer, fluktuiert jedoch stark; so ist der nördliche Teil Asiens deutlicher geringer besiedelt als der südliche und der südöstliche Teil des Kontinents.
Im Norden, Westen und Süden wird Asien von Ozeanen begrenzt, im Westen wird die Grenze unter anderem entlang des Uralgebirges, des gleichnamigen Flusses und des Kaspischen Meeres gezogen. Der gesamte asiatische Kontinent liegt bis auf einige Inseln nördlich des Äquators, weist jedoch ansonsten einige geografische Unterschiede auf, was in Anbetracht der Ausmaße des Kontinents keine Überraschung ist. Wie Europa wird auch Asien in unterschiedliche Regionen unterteilt; diese sind Nord-, Zentral-, Süd-, Südost-, Ost- und Vorder-, beziehungsweise Westasien.
Nordasien umfasst unter anderem mit Sibirien den asiatischen Teil Russlands und die Mongolei und zeichnet sich durch karges Berg- und Tiefland aus. Unter Zentralasien werden die Staaten Asiens zusammengefasst, welche nicht an einem der Ozeane liegen; das gesamte Gebiet ist von (Halb-)Wüsten und Steppen geprägt. Südasien wird durch den Himalaya vom restlichen Asien getrennt.
Als natürliche geografische Abgrenzung vom Rest des asiatischen Kontinents dienen auch die beiden Flüsse Indus und Ganges. Zu Südostasien zählen die Staaten, wie südlich von China und östlich von Indien liegen; dieser Bereich Asiens besteht zum größten Teil aus Inseln. Mit Ostasien, oft auch Ferner Osten genannt, wird der Bereich Asiens bezeichnet, der unter Einfluss des Monsunregens steht. Vorder-, beziehungsweise Westasien, umfasst neben Anatolien und der arabischen Halbinsel auch den Kaukasus und wird häufig mit den Begriffen Naher Osten und Orient umschrieben.
So unterschiedlich die einzelnen Teilgebiete des asiatischen Kontinents sind, so fluktuiert auch das Klima. In Gesamtasien liegen äußerst konträre Klimazonen von arktischem Klima in den Gebieten der Tundra und Taiga im Norden Asiens bis hin zu tropischen Klima im südlichen Teil des Kontinents vor.
Um etwa 100.000 v. Chr. breitete sich der Homo Sapiens auch nach Asien aus und wurde dort sesshaft. Ab etwa 4.000 v. Chr. spricht man von den frühen Hochkulturen Asiens; zu diesem Zeitpunkt lebten viele Menschen im asiatischen Raum nomadisch. Diejenigen, die sesshaft waren, entwickelten unter anderem Bewässerungssysteme und schriftliche Kulturen. Ab circa 600 v. Chr. entwickelten sich die klassischen Hochkulturen, wie beispielsweise das persische Reich.
Zur Zeit des Mittelalters gewannen die Nomadenvölker an Macht und der Islam breitete sich in Asien aus. Im 15. Jahrhundert entstand das Osmanische Reich; im Laufe der folgenden Jahrhunderte expandierten viele europäische Staat nach Asien um dort Kolonien zu errichten und somit vor allem durch den Handel mit exotischen Gewürzen zu profitieren. Im 19. und 20. Jahrhundert begann Asien, sich von den Ketten der Kolonisation zu lösen. In den vergangenen 70 Jahren gab es mehrere Krisenherde in Asien, die unter anderem in den Nahostkonflikt, den Koreakrieg, den Vietnamkrieg und den Bürgerkrieg in Afghanistan mündeten.