Auswandern nach Schweden
Schweden ist ein skandinavischer Staat und grenzt an Norwegen und Finnland. Als bekannteste schwedische Inseln sind Gotland und Öland zu nennen. Im Binnenland Schwedens befinden sich zahlreiche Seen, welche teilweise durch Kanäle miteinander verbunden sind. Schweden ist Mitglied der Europäischen Union (EU) und dem Schengener Abkommen beigetreten; die Einführung der Gemeinschaftswährung Euro ist nicht geplant, nachdem sie vor einigen Jahren an einer Volksabstimmung gescheitert war.
Da Schweden der Europäischen Union angehört, ist die Arbeitsaufnahme dort für jeden Bürger eines Landes der Gemeinschaft ohne jede Vorbedingung möglich. Grundsätzlich darf sich jeder Bürger eines Mitgliedslandes drei Monate lang ohne Anmeldung in jedem anderen Land aufhalten. Bei einer geplanten dauerhaften Übersiedlung nach Schweden ist aber die sofortige Anmeldung erwünscht. Bei dieser Anmeldung sind für drei Monate ausreichende finanzielle Mittel nachzuweisen.
Wer sich nicht gleich nach der Einreise bei den Behörden meldet, kann natürlich angeben, sich erst später für einen dauerhaften Aufenthalt in Schweden entschieden zu haben; in diesem Fall sind ein Arbeitsvertrag sowie ein Mietvertrag vorzulegen. Natürlich wird statt der gemieteten auch eine gekaufte Wohnung anerkannt, der Arbeitsvertrag kann durch den Nachweis einer selbständigen oder freiberuflichen Tätigkeit oder auch durch den Bezug von Rente oder durch Einkommen aus Vermögenswerten ersetzt werden.
Arbeiten in Schweden
In Schweden werden sehr viele Stellen über die dort als Arbeitsvermittlung sehr erfolgreich arbeitenden Arbeitsämter gefunden. Bei der Bewertung der schwedischen Löhne ist zu beachten, dass dort relativ hohe Steuern anfallen. Gesucht werden in Schweden am meisten Arbeitskräfte mit einer handwerklichen Berufsausbildung sowie Krankenschwestern und Pfleger. Für die Aufnahme einer Tätigkeit sind sehr gute schwedische Sprachkenntnisse Grundvoraussetzung; nur wenige Stellen in internationalen Unternehmen können zunächst ohne diese angetreten werden. Im Tourismusbereich werden besonders für den Sommer zahlreiche Jobs am Meer und für den Winter in den schwedischen Wintersportorten angeboten.
Leben in Schweden
Das Erlernen der schwedischen Landessprache ist für Einwanderer unumgänglich. Neben der Hochsprache werden in einigen Regionen weitere Sprachen gesprochen; es ist zumindest sinnvoll, diese einigermaßen verstehen zu können. Auf der Insel Gotland wird Gutnisch bzw. Gutamål gesprochen; diese Sprache unterscheidet sich von der amtlichen schwedischen Sprache durch sehr starke Einflüsse aus dem Niederdeutschen sowie aus baltischen Sprachen. Schonisch kann je nach Gesichtspunkt als schwedischer Dialekt mit starken dänischen Einflüssen oder als dänischer Dialekt mit starken schwedischen Einflüssen verstanden werden; auch die Einstufung als eigene Sprache ist möglich.
An der Grenze zu Finnland wird auch Finnisch und Meänkieli gesprochen, viele Meänkieli Sprecher leben auch in Stockholm und Lulea. Wer in einer entsprechenden Region lebt, unterstützt seine Integration in die regionale Gesellschaft durch das Erlernen der entsprechenden Regionalsprache; für den Beruf ist ihre Kenntnis nur in sehr seltenen Fällen erforderlich.
Muttersprachler der dänischen, schwedischen oder einer norwegischen Sprache verstehen in der Regel untereinander recht gut; wer eine der vier Sprachen (Norwegisch ist in Nynorsk und Bogmål unterteilt) als Fremdsprache gelernt hat, wird mit einiger Übung die anderen ebenfalls verstehen. Es ist in Schweden üblich, auch unbekannte Menschen zu duzen; allerdings ist das Siezen im Schwedischen kein so grober Fauxpas wie im Dänischen.
Wesentlich größer als das eigentliche Weihnachtsfest werden in Schweden das Luciafest am 13. Dezember und das Dreikönigsfest am 06. Januar gefeiert. Das Bahnnetz in Schweden ist sehr gut ausgebaut, des Weiteren wird der öffentliche Personenfernverkehr von Binnenschiffen, Fähren und Fernreisebussen bedient. In den meisten Städten existiert ein gut ausgebautes Netz für den öffentlichen Personennahverkehr, Malmö und Kopenhagen verbindet sogar ein länderübergreifendes gemeinsames Nahverkehrssystem.
Das schwedische Jedermannsrecht
Beim in den meisten skandinavischen Ländern sowie in der Schweiz und in Schottland geltenden Jedermannsrecht handelt es sich um ein Gewohnheitsrecht, welches für die einzelnen Regionen präzisiert wurde. In Schweden bedeutet das Recht, dass neben öffentlichen auch alle privaten Wege und Straße für die Benutzung als Fußgänger, Radfahrer oder Skifahrer freigegeben sind. Des Weiteren dürfen Strandzugänge sowohl am Meer als auch an den Seen nicht eingeschränkt werden. Das Zelten ist für eine Nacht oder für zwei Nächte grundsätzlich ohne Erlaubnis in der Natur gestattet, dabei ist jedoch ein angemessener Abstand zu bewohnten Häusern einzuhalten, sofern die Bewohner nicht um Erlaubnis gefragt werden. Das Befahren aller Gewässer mit Wasserfahrzeugen ohne und mit Motor ist erlaubt, wobei die Erlaubnisfreiheit für Motorfahrzeuge in Schweden eine Besonderheit darstellt.
Das freie Fischen ist in Schweden nicht direkt Bestandteil des Jedermannsrecht, sondern durch eine besondere Gesetzgebung für das Meer und fünf große Seen erlaubt. Grundsätzlicher Bestandteil des Jedermannsrecht ist hingegen das Recht auf das Einsammeln von Beeren und wild wachsenden Pflanzen und Pilzen. Sowohl das Fischen als auch das Sammeln von wild wachsenden Lebensmitteln ist auf den persönlichen Bedarf des einzelnen Menschen und seiner Familie beschränkt und darf nicht gewerblich erfolgen. Einschränkungen aus Gründen des Naturschutzes sind bei allen Bestandteilen des Jedermannsrechtes grundsätzlich möglich, auf diese wird durch entsprechende Schilder hingewiesen. Das Jedermannsrecht gilt für Einwohner in Schweden ebenso wie für Urlauber.
Weitere Informationen über Schweden
Botschaft von Schweden | Webseite der Botschaft von Schweden in Berlin |
Deutsche Botschaft Stockholm | Webseite der Deutschen Botschaft in Stockholm/Schweden |